Dachau – eine berührende Erfahrung

14.10.2025

Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau – Ein eindrücklicher Besuch gegen das Vergessen

Ende letzten Schuljahres besuchten alle drei neunten Klassen der Schlossberg-Realschule Ebingen die KZ-Gedenkstätte Dachau. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts hatten sie sich bereits ausführlich mit der NS-Zeit und den Verbrechen des NS-Regimes auseinandergesetzt. Ziel war es nun, die damaligen Ereignisse an einem authentischen Ort greifbarer zu machen und sich bewusst mit den Schicksalen der Opfer zu befassen.

Gerade in einer Zeit, in der bestimmte Entwicklungen zeigen, dass Geschichte sich in Teilen wiederholen kann, ist es wichtiger denn je, die Erinnerung wachzuhalten, aus der Vergangenheit zu lernen und zu versuchen, es in Zukunft besser zu machen. Ein Besuch einer Gedenkstätte wie Dachau kann dabei einen besonders starken und bleibenden Eindruck hinterlassen.

Begleitet wurden die Geschichtsklassen von Frau Hund, Herrn Weiler, Herrn Wolf und Frau Berisha.

Schon als das Gelände der Gedenkstätte bei der Anfahrt mit dem Bus sichtbar wurde, machte sich ein Raunen unter den Schüler*innen breit. Vielen von ihnen wurde allmählich bewusst, was die Insassen an diesem Ort erleiden mussten. Diese Stimmung der Betroffenheit, aber auch des Entsetzens, wurde noch spürbarer, als die Führung durch die Begleiter des Fördervereins für internationale Jugendbewegung und Gedenkstättenarbeit in Dachau e.V. begann. Während der Führung wurde den Schüler*innen gezeigt, welchen Weg die Gefangenen von ihrer Ankunft bis, in vielen Fällen, zu ihrem Tod gehen mussten. Dabei bekamen sie nicht nur die Möglichkeit, verschiedene Orte, wie den Appellplatz, das Häftlingsbad, die Baracken und das Krematorium zu besichtigen, sondern konnten auch persönliche Gegenstände der Opfer sehen, die ihnen von den Nationalsozialisten weggenommen worden waren.

Neben ausführlichen historischen Fakten wurden auch zahlreiche persönliche Geschichten von Opfern erzählt, die besonders Eindruck hinterließen und viele Schüler*innen nachdenklich stimmten. Immer wieder ließen sich Aussagen hören wie: „Wie konnte sowas passieren?“ „Das ist alles so schlimm.“

Nach der knapp dreistündigen Führung hatten die Schüler*innen vor der Rückfahrt nach Ebingen noch Zeit, einzelne Stationen selbstständig zu besuchen, besonders solche, die sie während des Rundgangs interessiert hatten oder die zu kurz gekommen waren.

Die Besichtigung der Gedenkstätte hat erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Inhalte des Geschichtsunterrichts nicht nur theoretisch zu behandeln, sondern Geschichte durch solche Erfahrungen lebendig werden zu lassen. Die anschließenden Diskussionen machten deutlich, dass den Schüler*innen bewusster wurde, warum es wichtig ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – nicht nur, um die Geschichte zu verstehen, sondern auch, um daraus für die heutige Zeit zu lernen.

 

Schüler*innen der Klasse 9a nach dem KZ-Besuch:

„Es ist ein komisches Gefühl dort zu sein, weil man merkt, wie die Personen dort sozusagen noch schreien und noch da sind.“

 „Mir ist wichtig, dass dieses Thema nicht ins Lächerliche gezogen wird. Ich wünsche mir, dass dies nicht mehr passiert und jede Religion in Frieden leben kann.“

„Ich denke, dass man sowas nicht vergessen sollte und nicht mehr Witze darüber machen sollte, weil man sollte ehrliches Mitleid haben und Respekt vor diesem Thema haben.“

„Ein Ereignis, das niemals in Vergessenheit geraten darf.“

„Die NS-Zeit ist das dunkelste Kapitel der Geschichte. Trotzdem dürfen wir dieses nicht vergessen. Doch wenn wir recht schauen, passiert so etwas schon wieder. Das dürfen wir nicht zulassen.“

„Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass ich das nicht selbst erleben muss.“

 

Text von: Jessica Berisha